GB: Vorbereitungen auf Brexit auf „niedrigem Niveau“

Die britischen Vorbereitungen auf die Folgen eines EU-Austritts ohne Abkommen sind laut gestern Abend veröffentlichten Regierungsdokumenten „auf einem niedrigen Niveau“. Staus an den Häfen des Ärmelkanals könnten zu Engpässen bei der Versorgung mit Medikamenten und Lebensmitteln führen, es drohten „öffentliche Unruhen“.

Gove: „Worst Case“-Szenario

Das Parlament hatte die Regierung in London in der vergangenen Woche zur Veröffentlichung der Dokumente unter dem Namen „Operation Yellowhammer“ gezwungen. Staatssekretär Michael Gove, der im Kabinett von Premierminister Boris Johnson für die „No Deal“-Brexit-Planungen zuständig ist, sagte, das Papier sei lediglich ein Szenario für den schlimmsten Fall und keine Vorhersage der wahrscheinlichen Entwicklung. Auch solle es noch aktualisiert werden.

Die auf den 2. August datierten Unterlagen warnen, dass bis zu 85 Prozent der britischen Lkws möglicherweise nicht ausreichend auf französische Grenzkontrollen am Ärmelkanal vorbereitet seien. Daher könne die Abfertigungsrate um 40 bis 60 Prozent sinken. Das werde Folgen für die Versorgung mit Medikamenten und Medizinprodukten haben.

Auch Gibraltar möglicherweise schwer betroffen

Besonders schwer betroffen könnte auch Gibraltar sein, wo Kontrollen an der Grenze zu Spanien drohen. In den britischen Gewässern drohe Streit mit europäischen Fischern, zudem könne es zu „einer Zunahme von öffentlichen Unruhen und Spannungen zwischen Gemeinschaften“ kommen.