Hahn für EU-Beitrittsverhandlungen mit Skopje und Tirana

Nordmazedonien und Albanien haben nach Ansicht des scheidenden EU-Nachbarschaftskommissars Johannes Hahn die Aufnahme von EU-Beitrittsverhandlungen verdient. In einem Gespräch mit der montenegrinischen Tageszeitung „Vijesti“ sagte Hahn, dass das Prespa-Abkommen, durch das der jahrzehntelange Namensstreit zwischen Skopje und Athen gelöst wurde, in „die Geschichtsbücher“ gehöre.

Das Prespa-Abkommen wurde im Juli 2018 abgeschlossen. Die Frühere Jugoslawische Republik Mazedonien (FYROM) trägt seit Jahresbeginn den Namen Nordmazedonien.

Hahn erklärte weiters, dass er auf die in Albanien erzielten Reformen sehr stolz sei, namentlich im Justizwesen. Große Fortschritte seien auch in der regionalen Zusammenarbeit erzielt worden. In Zukunft würde das Hauptaugenmerk auf der weiteren Ausschöpfung der wirtschaftlichen Potenziale der Region liegen, meinte Hahn.

Die EU-Kommission soll laut früheren Ankündigungen im Oktober über den Termin der Aufnahme der Beitrittsgespräche mit Skopje und Tirana entscheiden.

Was Montenegro angeht, so müsste die Priorität die Rückkehr des politischen Dialogs ins Parlament sein, so Hahn. Dort boykottiert die Opposition das Parlament praktisch schon seit der Wahl im Herbst 2016. Hahn kommentierte in der montenegrinischen Tageszeitung die Frage des seit dem Vorjahr auf Eis liegenden Dialogs zwischen Serbien und dem Kosovo nicht.