Ukraine will weiteren Gefangenenaustausch mit Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenski drängt auf einen weiteren Austausch von Gefangenen mit Russland. „Wir bereiten schon Listen vor und warten auf die nächste Stufe des Austauschs“, sagte Selenski heute in Kiew ukrainischen Medienberichten zufolge. Darüber wolle Kiew bei den nächsten Verhandlungen reden.

Kreml dämpft Erwartungen

Der Kreml schloss einen neuen Gefangenenaustausch nicht aus, dämpfte aber zugleich Erwartungen, dass ein solcher Schritt bald anstehen könnte. „Das macht ein neues Verfahren, einen Meinungsaustausch und eine wahrscheinlich langwierige Arbeit erforderlich“, sagte Sprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.

Vor gut einer Woche haben Russland und die Ukraine nach Jahren der Konfrontation jeweils 35 Gefangene ausgetauscht. In Kiew landeten unter anderen die seit November in Russland inhaftierten 24 ukrainischen Seeleute sowie der Regisseur Oleg Senzow.

Seit fünf Jahren versuchen unter anderem Deutschland und Frankreich in dem Konflikt in der Ostukraine zwischen Kiew und den prorussischen Separatisten zu vermitteln. Die Viererrunde wurde nach dem Ort des ersten Treffens in Frankreich „Normandie-Format“ genannt. Zuletzt war der September als möglicher Termin für ein neues Treffen im Gespräch, auf den Selenski nun erneut pochte.