Rotes Kreuz kehrt nach Afghanistan zurück

Nach fast eineinhalbjähriger Zwangspause hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) seine Arbeit in Afghanistan wieder in vollem Umfang aufgenommen. Grund ist, dass die radikalislamischen Taliban ein Mitte April 2018 ausgesprochenes Tätigkeitsverbot aufgehoben haben.

In einer Erklärung der Extremisten heißt es, alle Taliban-Kämpfer sollten für die Sicherheit der Rotkreuz-Mitarbeiter Sorge tragen. Die Sprecherin des Komitees in Afghanistan, Roya Musawi, sagte, nach Veröffentlichung der Erklärung gingen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun in allen Teilen des vom Krieg gebeutelten Landes wieder an die Arbeit, darunter fallen auch die Bergung von Leichen und Besuche bei Kriegsgefangenen.

US-Präsident Donald Trump hatte kurz vor einem erwarteten USA-Taliban-Abkommen über Wege zum Frieden am vergangenen Samstag überraschend erklärt, er habe weitere Gespräche mit den Taliban wegen eines tödlichen Anschlags in Kabul abgebrochen. Die USA und die Taliban hatten seit Juli 2018 über eine politische Lösung des bald 18 Jahre dauernden Konflikts in Afghanistan gesprochen. Nun befürchten Beobachter eine neue Welle der kriegerischen Gewalt.