Südafrika: Delegationen in afrikanische Staaten entsendet

Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa hat hochrangige Regierungsvertreter und -vertreterinnen in eine Reihe afrikanischer Länder entsandt, um diese nach einer Welle von fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Südafrika zu beschwichtigen. Die Vertreter werden Nigeria, Niger, Ghana, Senegal, Tansania, die Demokratische Republik Kongo und Sambia besuchen, gab die Regierung heute bekannt. Die Delegationen stehen unter der Leitung des ehemaligen Ministers Jeff Radebe und verließen Südafrika bereits am Samstag.

Mindestens zwölf Menschen, mehrheitlich Südafrikaner, wurden seit Anfang September bei ausländerfeindlichen Gewalttaten in Südafrika getötet. Die Ausschreitungen richteten sich gegen ausländische Unternehmen und von Geflüchteten bewohnte Gebäude hauptsächlich in und um Johannesburg. Hunderte aus wirtschaftlichen Grünen Geflüchtete aus Südafrikas Nachbarländern Simbabwe und Mosambik flohen daraufhin in Unterkünfte. Nigeria flog 600 seiner Bürger und Bürgerinnen zurück in ihre Heimat.

„Südafrikaner sind nicht fremdenfeindlich“

Präsident Ramaphosa war gestern während seiner Rede bei der Trauerfeier für Simbabwes ehemaligen Staatschef Robert Mugabe in Harare ausgebuht worden. Er entschuldigte sich in seiner Rede für die Attacken und betonte: „Die Südafrikaner sind nicht fremdenfeindlich.“

Südafrika ist ein wichtiges Ziel für afrikanische Einwanderer auf der Suche nach wirtschaftlichen Chancen. Afrikas zweitgrößte Volkswirtschaft zieht nicht nur Menschen aus Nachbarländern wie Lesotho, Mosambik und Simbabwe an, sondern auch aus weiter entfernten Regionen, darunter Nigeria und Südasien.

In den vergangenen Jahren gab es in Südafrika immer wieder ausländerfeindliche Gewalt. Einige Südafrikaner geben den Einwanderern die Schuld für die hohe Arbeitslosigkeit im Land.