Johnson trifft Juncker zu Brexit-Gesprächen

Der britische Regierungschef Boris Johnson kommt heute in Luxemburg zu Gesprächen über den Brexit mit dem scheidenden EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker zusammen. Geplant ist ein Arbeitsessen. Auch der EU-Chefunterhändler für den Brexit, Michel Barnier, ist dabei.

Während sich Johnson vor dem Treffen „sehr zuversichtlich“ zeigte, dass er in Brüssel ein neues Abkommen zum Brexit bekommen kann, lehnte Juncker das am Wochenende erneut ab und warf Großbritannien vor, keine alternativen Vorschläge vorgelegt zu haben.

„Wenn wir in den nächsten Tagen genug Fortschritte machen, will ich zu diesem entscheidenden EU-Gipfel am 17. Oktober gehen und eine Vereinbarung finalisieren, die die Interessen von Unternehmen und Bürgern auf beiden Seiten des Kanals und auf beiden Seiten der irischen Grenze schützt“, so Johnson im „Daily Telegraph“. „Ich glaube leidenschaftlich daran, dass wir es schaffen können.“

Johnson lehnt Brexit-Verschiebung ab

Der Brexit ist derzeit für den 31. Oktober geplant. Das britische Unterhaus hat das Abkommen mit der EU aber mehrfach abgelehnt und zuletzt der Regierung auferlegt, den Austritt erneut auf Ende Jänner zu verschieben, falls es keine Einigung auf ein neues Abkommen mit der EU gibt.

Johnson lehnt eine neuerliche Verschiebung des Brexits ab und will dann sein Land lieber ohne Abkommen aus der EU führen. Im Falle eines solchen „No Deal“-Brexits werden dramatische Auswirkungen mit Staus an den britischen Häfen sowie Lebensmittel- und Medikamentenengpässen in Großbritannien erwartet.