Instagram befeuert Schwarzmarkt für Kakteen

Im Kampf gegen Wilderei hat Kalifornien jüngst Fahndungsplakate veröffentlicht, die saftige Belohnungen versprechen, wie das Onlinemagazin Salon am Sonntag berichtet hat. Allerdings handle es sich nicht, wie man vielleicht vermuten mag, um seltene Tiere oder geschützte Muscheln, sondern um Kakteen. Im Besonderen um die Dudleya – eine kahle Rosettenpflanze mit faseriger Wurzel.

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Diese lässt sich vor allem an der Westküste Kaliforniens finden. Wilderer und Wilderinnen würden diese ausgraben, um sie dann auf dem Schwarzmarkt verkaufen zu können, so Salon. Je nach Größe und Form beläuft sich der Preis auf fünf bis 80 Dollar (72 Euro). Im Juni seien etwa drei Männer festgenommen worden, weil sie Sukkulenten im Wert von 600.000 Dollar gestohlen und nach Südkorea verkauft hätten, so das Onlinemagazin.

Fatale Auswirkungen auf das Ökosystem

Zwar seien Fälle von Sukkulenten-Wilderei bereits seit zwei Jahrzehnten dokumentiert, doch nach Angaben der Behörden hätten sie in jüngster Zeit stark zugenommen. Gerade bei Instagram-Nutzern und -Nutzerinnen erfreuen sich die Sukkulenten derzeit größter Beliebtheit. Allein unter dem Hashtag „succulent“ lassen sich 4,5 Millionen Beiträge finden. Laut Salon befeuere Instagram den Schwarzmarkt zusätzlich.

Das hat fatale Auswirkungen auf das Ökosystem. So seien etwa Bienen, Fliegen, Kolibris, Schmetterlinge, Hummeln und andere Tiere auf die Sukkulenten angewiesen, da die Pflanzen viel Wasser enthielten und andere Wasserquellen oft nicht verfügbar seien, so der Pflanzenexperte Steve McCabe gegenüber Salon.

Gegenwärtig gelten 39 der insgesamt 68 Arten von Dudleya-Sukkulenten als selten und gefährdet. Und: Eine Unterart der Dudleya ist McCabe zufolge nur an acht Orten der Welt zu finden – alle in Kalifornien. „Bis zum heutigen Tag haben wir bereits viele davon verloren“, sagte der Experte und forderte die gleichen Richtlinien, wie sie etwa für den Schwarzmarkt und Handel mit Elefantenbein gelten.