Taliban zu neuen Gesprächen mit USA bereit

Die radikalislamischen Taliban in Afghanistan haben sich zu neuen Gesprächen mit den USA bereiterklärt. „Unsere Türen sind für Verhandlungen geöffnet“, sagte der Chefunterhändler der Taliban, Sher Mohammed Abbas Staniksai, heute der BBC. Gestern waren bei zwei Selbstmordanschlägen, für die die Taliban die Verantwortung übernahmen, 48 Menschen getötet und etwa 80 verletzt worden.

Staniksai verteidigte die Gewaltanwendung durch die Taliban. Er wies darauf hin, dass die USA ihrerseits während der jüngst abgebrochenen Verhandlungen nach eigenen Angaben Tausende Taliban-Kämpfer getötet hätten.

US-Präsident Donald Trump hatte die vor einem Jahr begonnenen Verhandlungen mit den Taliban am 10. September für „tot“ erklärt. US-Außenminister Mike Pompeo forderte von den Taliban eine „aussagekräftige Verpflichtung“, bevor neue Gespräche stattfinden könnten.

Gewalt vor Präsidentschaftswahl

Am 28. September steht in Afghanistan die Präsidentschaftswahl an. Die Taliban haben angekündigt, den Wahlgang zu stören. Einer der Anschläge gestern richtete sich gegen eine Wahlkampfveranstaltung, an der Präsident Ashraf Ghani teilnahm.

Taliban-Sprecher Sabihullah Mujahid erklärte nach den beiden Anschlägen, die Taliban hätten die Bürger gewarnt, sie sollten nicht an Wahlkampfveranstaltungen teilnehmen. „Wenn sie Verluste erleiden, sind sie selbst dafür verantwortlich“, sagte Mujahid.