Bundespräsident Alexander van der Bellen
APA/Roland Schlager
„Nicht zu spät“

Van der Bellen lanciert Klimainitiative

Bundespräsident Alexander Van der Bellen fordert im Vorfeld des UNO-Klimagipfels von New York „rasche und mutige Schritte“ im „Kampf gegen die Klimakrise“. Wie die Präsidentschaftskanzlei am Donnerstag mitteilte, initiierte Van der Bellen eine „Initiative for more Climate Ambition“, die von 32 Staats- und Regierungschefs aus vier Kontinenten unterstützt wird.

In einer gemeinsamen Erklärung richteten diese einen entsprechenden „globalen Aufruf“ an die internationale Staatengemeinschaft. Die „Initiative for more Climate Ambition“ ist die Fortsetzung einer ähnlichen Initiative Van der Bellens, an der sich im Vorfeld der Weltklimakonferenz in Polen (COP24) Ende des Vorjahrs knapp 20 europäische Staats- und Regierungschefs beteiligt hatten.

Die „Staatengemeinschaft und alle Finanzinstitutionen“ werden darin aufgefordert, „Investments auf das Erreichen der langfristigen Ziele des Pariser Klimaübereinkommens auszurichten und Investitionen so rasch als möglich aus der fossilen Wirtschaft abzuziehen“.

Breite Unterstützung

Van der Bellen zeigte sich über die Unterstützung von mehr als 30 Staats- und Regierungschefs aus vier Kontinenten erfreut. Darunter seien „Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sowie die Präsidenten von Südkorea, Israel, Ghana, Serbien, Palau und dem Libanon, um nur einige zu nennen.“ Das sei ein „Zeichen der Hoffnung“, erklärte der Bundespräsident: „Wenige Tage vor Beginn des großen ‚Klima-Aktions-Gipfels‘ in New York machen wir damit das Jahr 2019 zum Jahr des Mutes für Klimaschutz.“

Die „neue, inhaltlich konkretisierte Initiative“ des Bundespräsidenten sei als Unterstützung des „Climate Action Summit“ von UNO-Generalsekretär Antonio Guterres am Montag in New York gedacht, hieß es im Vorfeld der Reise des Bundespräsidenten nach New York.

„Jahrhundertaufgabe“

Van der Bellen wird auf seiner New-York-Reise unter anderen auch von Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein und Umweltministerin Maria Patek begleitet. Van der Bellen wird am Wochenende gemeinsam mit der Salzburger „Fridays For Future“-Aktivistin Anika Dafert auch am Jugendklimagipfel („Youth Climate Summit“) teilnehmen. Am Montag steht für Van der Bellen und Patek dann der „Climate Action Summit“ im UNO-Hauptquartier auf dem Programm.

„Die Bewältigung der Klimakrise ist eine Jahrhundertaufgabe“, ließ der Bundespräsident am Donnerstag per Aussendung wissen: „Der Befund ist klar: Wenn wir weitermachen wie bisher, wird aus der Klimakrise eine Klimakatastrophe, die die Lebensqualität für uns Menschen auf diesem Planeten drastisch verschlechtern wird. Das kann keiner wollen.“ Aber es sei „nicht zu spät“, so Van der Bellen, demzufolge man „das gemeinsam meistern“ könne, sofern „wir international unsere Kräfte bündeln und zusammenarbeiten“.

„Wir wissen, was zu tun ist“

Die „gute Nachricht“ sei dem Bundespräsidenten zufolge, dass man wisse, was zu tun sei. „Wir müssen, weltweit, die CO2-Emissionen auf netto null reduzieren. Wir müssen klimaneutral werden, aus der Verbrennung von Kohle, Öl und Gas aussteigen. Den Verkehr, die Wirtschaft, die Energieversorgung umstellen auf saubere, erneuerbare Energie, etwa aus Sonnenenergie, Wind, Wasserkraft oder Biomasse. Dafür haben wir 30 Jahre Zeit, also bis 2050, sagen die Wissenschaftler des UNO-Weltklimarates (IPCC). Dies ist auch der wesentliche Inhalt meiner Initiative.“

„Weltweit arbeiten bereits unzählige Länder, Regionen, Städte und viele Initiativen daran, Lösungen umzusetzen“, erklärte Van der Bellen. „Bereits zum dritten Mal habe ich heuer gemeinsam mit Arnold Schwarzenegger und Monika Langthaler den R20 Austrian World Summit in Wien veranstaltet.“ Der vierte R20 AWS sei für 26. Mai 2020 in Wien geplant. „Less talk, more action“, laute das von Arnold Schwarzenegger geprägte Motto für den Austrian World Summit, erinnerte der Bundespräsident. „Dieses Motto gilt auch für den Klimagipfel in New York.“