Brexit-Streit bei Labour spitzt sich zu

Die Auseinandersetzung in der britischen Oppositionspartei Labour über den Brexit gewinnt an Schärfe. Heute scheiterte im Brighton bei der Labour-Jahreskonferenz der Versuch des linken Parteiflügels, den Posten des stellvertretenden Parteivorsitzenden abzuschaffen. Parteivize ist derzeit Tom Watson.

Uneins über neues Referendum

Watson fordert im Gegensatz zu Parteichef Jeremy Corbyn ein neues Referendum über den Austritt Großbritanniens aus der EU vor eine Neuwahl. Corbyn strebt eine Volksbefragung erst nach der Wahl an. Anhänger Corbyns werfen Watson Illoyalität vor. Kritisiert werden auch Vorwürfe Watsons, Corbyn unternehme zu wenig gegen antisemitische Tendenzen in der Partei.

Watson hielt seinen innerparteilichen Gegnern in einem BBC-Interview vor, so wütend über seine Brexit-Position zu sein, dass sie ihn lieber absetzen wollten, statt mit ihm darüber zu diskutieren. Auch Corbyn sprach sich gegen den Antrag des linken Parteiflügels zur Abschaffung des Parteivizes aus, plädierte aber für eine Überprüfung der Posten des Stellvertreters und anderer Ämter, die den Parteichef unterstützen sollen.