Proteste für und gegen Sisi in Ägypten

Eine Woche nach den regierungskritischen Protesten in Ägypten sind Gegner sowie Unterstützer von Präsident Abdel Fattah al-Sisi zu Demonstrationen auf die Straße gegangen. In Giseh bei Kairo sowie im Ort Kina bei Luxor kam es gestern vereinzelt zu kleineren Protesten, hieß es aus Sicherheitskreisen.

Videos in den Sozialen Netzwerken zeigten Proteste, deren Teilnehmer Sisi Korruption vorwarfen und seinen Abgang forderten. Bei diesen Protesten setzte die Polizei Tränengas und Gummigeschoße ein. Diese Videos ließen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Aus Sicherheitskreisen hieß es, die Polizei habe die Proteste beendet.

Vorwurf der Inszenierung

Parallel demonstrierten Hunderte Unterstützer Sisis im Osten von Kairo und schwenkten ägyptische Flaggen und das Foto des Präsidenten, wie Bilder des Staatsfernsehens zeigten. Kritiker hatten der Regierung vorgeworfen, diese Versammlung zu inszenieren und die Bevölkerung mit Geld oder Lebensmitteln zu bestechen, um Gegenproteste zu verhindern.

Die Sicherheitsmaßnahmen waren im Vorfeld verstärkt worden. Sisi hatte ruhige Töne angeschlagen und nach seiner Rückkehr von der UNO-Generaldebatte in New York laut einem Bericht des Staatsfernsehens gesagt, es gebe „keinen Grund zur Sorge“. 2011 war es auf dem Kairoer Tahrir-Platz zu Massenprotesten gekommen, die zum Rücktritt von Langzeitherrscher Hosni Mubarak führten.