Nach Wahl: ÖVP, Grüne und FPÖ tagen

Heute halten ÖVP, FPÖ und Grüne ihre Gremiensitzungen ab, um über Schlussfolgerungen aus der Nationalratswahl zu beraten. ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer bekräftigte im Anschluss an den Bundesparteivorstand einmal mehr, Gespräche mit allen Parteien führen zu wollen.

ÖVP-Landeshauptleute vertrauen auf Kurz

Die Landeshauptleute der ÖVP wollten sich bei ihrem Eintreffen zum Bundesparteivorstand nicht öffentlich äußern, welche Koalitionsvariante sie präferieren, und vertrauen auf Wahlsieger und Parteichef Sebastian Kurz.

Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter sagte jedoch, dass es zwar eine gute Koalition mit den Grünen in seinem Bundesland gebe. Davon abzuleiten, dass man in Wien dasselbe machen müsse, sei aber falsch. Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer gab bloß zwei Prioritäten bei der Partnerwahl zu erkennen: Der Weg von ÖVP-Chef Sebastian Kurz müsse weitergegangen werden und die nächste Koalition müsse fünf Jahre halten.

Die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner wiederholte, dass alle Parteien ihre Verantwortung gegenüber den Wählern wahrnehmen und zu Gesprächen bereit sein müssten. Gemeint waren dabei einzelne Spitzen von SPÖ und FPÖ, die zuletzt offen für einen Gang in die Opposition plädiert hatten.

Grünes Comeback im Parlament

Zentrale Themen bei den Grünen, die sich von Medien abgeschirmt treffen, sind aller Voraussicht nach die Aufstellung für ihr Comeback im Parlament sowie Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP. Beraten wird dem Vernehmen nach am Nachmittag und Abend. Über Ergebnisse will Grünen-Chef Werner Kogler morgen in einer Pressekonferenz informieren, sagte Wahlkampfleiter Thimo Fiesel der APA.

Für die derzeitige Geheimhaltung ersuchte er um Verständnis. „Message Control“ ist der vorerst recht restriktive Umgang mit Informationen für Fiesel nicht. „Wir haben de facto keine andere Message als vor der Wahl: Wir sondieren, haben klare Inhalte und sehen wenige Überschneidungen mit der ÖVP“, meinte er.

FPÖ bespricht Verluste und Strache

Die Freiheitlichen werden sich mit den Verlusten bei der Wahl auseinandersetzen. Den „völligen Rückzug aus der Politik“ von Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache nahm sein Nachfolger Norbert Hofer laut eigener Aussage „zur Kenntnis“. Darüber hinaus wollte der FPÖ-Obmann Straches Vorgehen im Vorfeld des Parteivorstandes in einem Wiener Hotel nicht kommentieren.