400 Geflüchtete protestieren auf Lesbos

Auf der griechischen Insel Lesbos haben heute rund 400 Geflüchtete gegen die Bedingungen ihrer Unterbringung protestiert. Vor allem Frauen und Kinder, aber auch alte Leute zogen laut Polizeiangaben vom Lager Moria zur Hafenstadt Mytilini. Sie trugen eine Bahre mit einem Leichentuch. Damit wollten sie an den Brand vom Sonntag erinnern, bei dem eine Frau ums Leben gekommen war.

Moria ist für 3.000 Menschen ausgelegt, allerdings leben rund 13.000 Geflüchtete in dem Lager. Die neue griechische Regierung will bis Ende 2020 insgesamt 10.000 Menschen in die Türkei zurückführen. Ankara hatte in der Vereinbarung vom März 2016 zugesichert, alle neu auf den griechischen Inseln ankommenden Personen zurückzunehmen und stärker gegen Schlepperbanden vorzugehen.

Die konservative Regierung in Athen kündigte mehr Grenzpatrouillen in der Ägäis und die Errichtung geschlossener Lager für illegal Eingewanderte und abgewiesene Asylbewerber an. Zudem sollen auf den griechischen Inseln ankommende Menschen aufs griechische Festland verlegt werden.