Am letzten Tag der Fashion Week in Paris lässt Chanel seine Models über die Dächer von Frankreichs Hauptstadt gehen. Das Publikum unter der Kuppel des Grand Palais erwartete dabei viel klassisch Pariserisches: kleine, schwarze Hüte, maritime Streifen und knöchelfreie Hosen.
Lagerfelds Nachfolgerin Virginie Viard verjüngte den Chanel-Look, indem sie die typischen Tweed-Kostüme in knappe Kombishorts verwandelte und insgesamt auf kurze Rocklängen setzte.
Lagerfeld allgegenwärtig
Auch rund sieben Monate nach seinem Tod, ist der Schatten der Chanel-Modeschöpfers Karl Lagerfeld allgegenwärtig. Neben der Fotoausstellung „Lagerfeld. The Chanel Shows“ gab es eine weitere Ehrenveranstaltung für den am 19. Februar verstorbenen Modeschöpfer.
„A Tribute To Karl Lagerfeld: The White Shirt Project“ ist eine Sammlung sieben weißer Hemden, designt von Persönlichkeiten wie der Stilikone Carine Roitfeld, Schauspielerin Diane Kruger und dem Künstler Takashi Murakami. Der Erlös geht an ein medizinisches Forschungsprojekt, das Lagerfeld unterstützt hat.
Revival der 70er
Aber das Modekarussell dreht sich auch ohne „Kaiser Karl“ weiter. Zum Beispiel erleben die 70er Jahre dank Hedi Slimane gerade ihr großes Revival. Der Kreativdirektor von Celine zeigte einen bourgeoisen Look aus Schleifenblusen, Hippie-Westen, ausgestellten Hosen und femininen Faltenröcken.
Auffallend war diese Saison außerdem das neue Umweltbewusstsein vieler Modehäuser. Courreges verwendet seit einem Jahr in seinen Kollektionen kein Plastik mehr und überraschte mit neuen, nachhaltigen Materialien aus Algen oder Fischhaut.
Die Denim-Looks von Givenchy waren aus upgecycelten Stoffen geschneidert, und Stella McCartney zeigte ihre bisher umweltfreundlichste, zu 70 Prozent nachhaltig produzierte Kollektion. Die Botschaft ist deutlich: In Zeiten des Klimawandels ist Umweltbewusstsein auch für große Luxusmarken zu einem wichtigen Verkaufsargument geworden.