Benetton-Holding droht mit Ausstieg aus Alitalia-Rettung

Die italienische Holding Atlantia im Besitz der Unternehmerfamilie Benetton droht der Regierung in Rom mit dem Ausstieg aus dem Bündnis zur Rettung der angeschlagenen Airline Alitalia. In einem Brief an die Regierung bemängelte Atlantia, dass noch kein klarer Plan für den Neustart der Fluggesellschaft entworfen worden sei.

Die Atlantia-Holding hob erstmals in einem Schreiben hervor, dass sie sich nicht an der Alitalia-Rettung beteiligen würde, sollte die Regierung der Tochtergesellschaft und Autobahnbetreiberin Autostrade per l’Italia (ASPI) die Konzession für den Betrieb eines 3.500 Kilometer langen Autobahnnetzes entziehen, wie die Regierungspartei Fünf-Sterne-Bewegung droht.

Ermittlungen wegen Brückeneinsturzes

ASPI wird für den Brückeneinsturz in Genua im August 2018 verantwortlich gemacht, bei dem 43 Personen ums Leben gekommen sind. Gegen den vor zwei Wochen zurückgetretenen Atlantia- und ASPI-Chef Giovanni Castellucci laufen Ermittlungen wegen der Tragödie in Genua.

Das Schreiben Atlantias löste heftige Reaktionen in der Regierung in Rom aus. Man lasse sich nicht erpressen, sagte Vizeindustrieminister Stefano Buffagni, der der Fünf-Sterne-Bewegung angehört.