Slowenien: Haftstrafe für rechtsextremen Bürgerwehrführer

Das Landgericht in der nordslowenischen Stadt Maribor hat die achtmonatige Haftstrafe für den Milizenführer Andrej Sisko bestätigt. Der slowenische Rechtsextremist hatte die „Steirer Garde“ gegründet und territoriale Ansprüche gegenüber Österreich geltend gemacht. Seine Verurteilung in erster Instanz, die im März dieses Jahres erfolgte, ist damit rechtskräftig.

Das berichteten die slowenische Nachrichtenagentur STA und die in Maribor erscheinende Tageszeitung „Vecer“ heute unter Berufung auf einen Sprecher des Landgerichts.

Paramilitärische Formation „Steirer Garde“

Nach Ansicht der Gerichte hat der 50 Jahre alte Rechtsextremist zum Sturz der verfassungsmäßigen Ordnung aufgerufen. Zu dem Verfahren gegen ihn war es gekommen, nachdem im September 2018 unter seiner Führung mehrere Dutzend Männer in olivgrünen Uniformen in einem Wald bei Maribor aufmarschiert waren. Nach damaligen Medienberichten hätten einige von ihnen Waffen getragen.

Sisko war zuvor als Gründer und Vorsitzender der rechtsextremen Bewegung Vereinigtes Slowenien hervorgetreten. Seine paramilitärische Formation nannte er „Steirer Garde“, um sich auf die historische Region Steiermark zu beziehen. Deren größerer Teil bildet heute das gleichnamige österreichische Bundesland. Der kleinere, südliche Teil gehört als Region Stajerska zu Slowenien.