Scorsese: Marvel-Filme sind „kein Kino“

Starregessieur Martin Scorsese („Taxi Driver“) ist kein Fan von Comicverfilmungen. Seine Versuche, mit dem zeitgenössischen Superheldenkino warm zu werden, seien fehlgeschlagen, sagte der 76-Jährige dem „Empire Magazine“.

„Wissen Sie, ich habe es versucht“, sagte er auf die Frage, ob er Filme aus dem Hause Marvel gesehen habe, „aber das ist kein Kino“. Im Interview verglich er die Filme mit Themenparks. Die Filme seien gut gemacht, die Schauspielerinnen und Schauspieler täten ihr Bestes, und doch: „Es ist nicht die Art Kino, in dem Menschen anderen Menschen emotionale und psychologische Erfahrungen vermitteln.“

Marvel-Studiochef weist Kritik zurück

Bei Marvel ist man diese Art der Kritik offenbar gewohnt. Studiochef Kevin Feige erklärte im Vorjahr, es sei einfach, Spezialeffekte, „fliegende Leute“, Raumschiffe oder milliardenschwere Einspielergebnisse an den Kinokassen abzulehnen.

Dass die Comicfilme aus dem Hause Marvel bisher kaum große Filmpreise abräumen konnten, sei kein Zeichen für einen Mangel an Qualität. Alfred Hitchcock habe auch nie den Oscar für den besten Film gewonnen, so Feige. Er sei lieber in einem Raum voll engagierter Fans als auf der Oscar-Bühne, so der Marvel-Studiochef.

Scorsese-Film mit guten Kritiken

Apropos Oscars: Scorseses jüngster Film „The Irishman“ wird von der Kritik gefeiert und könnte dem US-Amerikaner einen weiteren Oscar einbringen. Die Netflix-Produktion ist in Österreich ab 15. November in den Kinos zu sehen, zwei Wochen später dann auf der Streamingplattform.