Soko Ibiza ermittelt nach Wette auf Neuwahlen wegen Betrugs

Die Sonderkommission zur „Ibiza-Affäre“ ermittelt jetzt wegen Betrugsverdachts. Zwei Wiener hatten kurz vor der Veröffentlichung des Videos mehrere hundert Euro darauf gewettet, dass es noch heuer Neuwahlen geben wird. Der Wettanbieter bet-at-home hat daraufhin eine Betrugsanzeige wegen möglichen Insiderwissens erstattet. Auch fanden Hausdurchsuchungen bei den beiden Betroffenen sowie deren Arbeitsstellen statt. Das berichtete nun das Ö1-Morgenjournal.

Insgesamt sollen die beiden Wiener 1.150 Euro auf vorgezogene Neuwahlen gesetzt haben. Laut deren Anwalt setzten sie allerdings nicht die gesamte Summe auf das Jahr 2019, sondern auf mehrere Jahre verteilt. Der Anwalt der beiden Männer betonte, dass diese nichts mit dem „Ibiza-Video“ zu tun gehabt hätten. Sie seien schlicht davon ausgegangen, dass es bald Neuwahlen gibt. Ö1 berichtete, der Verdacht soll sich nicht erhärtet haben, auch wenn die Ermittlungen derzeit noch weiterlaufen. Der Anwalt hat gegen die Hausdurchsuchungen beim Oberlandesgericht Beschwerde eingebracht.

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Spur zur SPÖ?

Ferner ließ der Wettanbieter auch ein „Dossier“ anlegen, in dem Facebook- und Instagram-Verbindungen der beiden Betroffenen dargestellt wurden. Daraus lasse sich auch ein Kontakt zwischen einem der Männer und der SPÖ ablesen. „Österreich“ berichtete, dass eine „Spur“ zur SPÖ-Gruppe „Sektion ohne Namen“ führe. Einer der Mitbegründer dieser Gruppe, der 2017 an wählbarer Stelle für die SPÖ bei der Nationalratswahl kandidiert hatte, sei im Zuge der Causa auch einvernommen worden.

Dieser bestätigte auf Anfrage der APA seine Einvernahme, betonte aber, dass er lediglich als Zeuge geladen wurde und dass der einzige Konnex die erwähnte Mitgliedschaft eines der beiden Männer bei der „Sektion ohne Namen“ gewesen sei. Außerdem verwies auch er darauf, dass es sich lediglich um eine Wette gehandelt habe. Das „Ibiza-Video“ selbst habe mit diesem Verfahren nichts zu tun.