Indischer Bundesstaat entlässt 48.000 Angestellte

Ein indischer Bundesstaat hat 48.000 Angestellte des staatlichen Transportunternehmens entlassen, weil sie gestreikt hatten. Die meisten Busfahrer, Schaffner, Ticketverkäufer und andere Angestellte des Unternehmens im Bundesstaat Telangana hatten vergangene Woche angekündigt, ihre Arbeit auf unbestimmte Zeit niederzulegen, um so für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen.

Der höchste Minister des Bundesstaats, Kalvakuntla Chandrashekar Rao, erklärte dem Fernsehsender NDTV nun, dass das ein „unverzeihliches Verbrechen“ sei. Denn heute findet eines der wichtigen hinduistischen Feste statt, und Millionen Menschen wollen zu ihren Familien nach Hause.

„Unverzichtbare Dienstleistungen“

Vergangene Woche forderte der Staatskonzern die Angestellten auf, ihren Streik nach zwei Tagen zu beenden. Weil sie das nicht taten, wurden sie gekündigt. Um sicherzustellen, dass Reisende trotzdem an ihr Ziel kommen, buchte der Konzern nach eigenen Angaben die Dienste von mehreren tausend privaten Fahrern und Schaffnern.

Indisches Recht verbietet es Angestellten, die „unverzichtbare Dienstleistungen“ bereitstellen, zu streiken. Tun sie es trotzdem, dürfen sie entlassen werden. Als „unverzichtbare Dienstleistungen“ gelten etwa die Beförderung von Menschen und Gütern, die Bereitstellung von Telefondienstleistungen und die Arbeit im Zoll. Menschen in diesen Branchen streiken aber trotzdem ab und zu und werden meist nicht entlassen – auch weil solche Maßnahmen politische Konsequenzen haben können.