„South Park“: Produzenten „entschuldigen“ sich bei China

Die „South Park“-Folge „Band in China“ ist in der Volksrepublik nicht gut angekommen: Gestern wurde bekannt, dass China alle Folgen, Clips und Inhalte im Zusammenhang mit der US-Animationsserie von Streamingplattformen und aus Sozialen Netzwerken gelöscht hat.

In der Folge, deren Ausstrahlung am 2. Oktober erfolgte, wurde die Politik Chinas in Bezug auf Redefreiheit ebenso verhöhnt wie die zunehmenden Bestrebungen Hollywoods, Film- und Fernsehinhalte so zu gestalten, um Zensuren auf dem riesigen chinesischen Markt zu vermeiden.

So sagt etwa ein Charakter, es lohne sich nicht, in einer Welt zu leben, „in der China die Kunst meines Landes kontrolliert“. Eine andere Szene zeigt einen Charakter, der in China beim Verkauf von Drogen ertappt wird und zur Bestrafung in ein Arbeitslager muss – ähnlich jenen in Xinjiang. Nach Schätzungen der UNO werden im Nordwesten Chinas bis zu eine Million Uigurinnen und Uiguren in Umerziehungslagern festgehalten.

„Wir begrüßen die chinesische Zensur“

Gestern veröffentlichten die Schöpfer der Show, Trey Parker und Matt Stone, als Antwort auf die Zensur eine „Entschuldigung“ auf dem Kurznachrichtendienst Twitter: „Wie die NBA begrüßen wir die chinesische Zensur in unseren Häusern und in unseren Herzen. Auch wir lieben Geld mehr als Freiheit und Demokratie.“

Die nordamerikanische Profiliga National Basketball Association (NBA) sieht sich derzeit mit harscher Kritik konfrontiert, nachdem der Manager des Houston-Basketballteams Darly Morey auf Twitter seine Unterstützung für die Proteste in Hongkong ausgesprochen hatte. Die NBA erklärte daraufhin in einem Statement, Moreys Äußerungen zu bedauern. Wie Chinas Staatssender CCTV heute bekanntgab, wurden trotzdem Liveübertragungen von zwei NBA-Testspielen in Schanghai und Shenzhen gestrichen.

Alles wieder gut, China?

Parker und Stone schrieben außerdem: „Xi (Chinas Präsident Xi Jinping, Anm.) sieht überhaupt nicht aus wie Winnie Puuh.“ Sie bezogen sich dabei auf Memes, die das Staatsoberhaupt mit dem Teddybären vergleichen und ebenso verboten wurden. Zudem wünschten die Produzenten China eine gute Herbsternte und schrieben zum Abschluss: „Es lebe die Große Kommunistische Partei Chinas! – Alles wieder gut zwischen uns, China?“