Holly zur fettesten Bärin Alaskas gekürt

Holly ist die fetteste Bärin im Katmai-Nationalpark in Alaska. Sie konnte sich im Finale gegen ihren Kontrahenten Lefty durchsetzen. „Sie ist fett. Sie ist fabelhaft“, schrieb der Nationalpark gestern auf seiner Facebook-Seite: „Gegrüßet seist du, Holly, deren gesunder Körper ihr beim Winterschlaf bis zum Frühjahr hilft. Es lebe die Königin der Fülle.“

Seit fünf Jahren findet die „Fat Bear Week“ im Katmai-Nationalpark in Alaska, dem viertgrößten Nationalpark in den USA, statt. Die Idee hinter dem scheinbar lustigen Wettbewerb ist aber ernst. Bären müssen, um den Winter im Park zu überleben, genügend Fettreserven ansetzen. Denn während des Winterschlafs können die Tiere bis zu ein Drittel ihres Körpergewichts verlieren.

Alaskas Braunbären zählen zu den größten Braunbären der Welt. Sie fressen bis zu 40 Kilogramm pro Tag, darunter kleinere Säugetiere, Lachse, Beeren, Blumen und Kräuter. Ein fetter Bär, sagte Rangerin Naomi Boak gegenüber CNN, sei ein gesunder Bär, und dieser habe große Chancen, den Winter zu überleben.

„So groß wie ein Jumbojet“

Holly gehört nun – wenn es nach der Meinung ihrer Fans geht – zur Königsklasse der Fülle. Sie gewann ihre Runden im K.-o.-System souverän und setzte sich auch gegen Lefty mit einem Respektabstand (17.500 Stimmen gegen 3.600 Stimmen) im Finale durch. Für Boak war das eigentlich überraschend, wie sie sagte.

Als der Wettbewerb Anfang Oktober begann, hatte die Rangerin nämlich einen anderen Bären im Auge. Er sei „so groß wie ein Jumbojet“, sagte sie. Es habe so ausgehen, als wäre er schon im Juli bereit gewesen zu überwintern. Aber er konnte im Halbfinale gegen Lefty nicht überzeugen.

Holly fischte Lachse

Rund 2.000 Bären leben Medienberichten zufolge im Katmai-Nationalpark. Die diesjährigen Kandidaten und Kandidatinnen waren alle Braunbären, von denen Fotos gemacht werden mussten. „Es war sehr schwierig, ein Foto von Holly zu bekommen“, betonte Boak.

Der Grund: Die Bärin sei den gesamten Monat ein „U-Boot“ gewesen. „Sie hat nicht aufgehört, Lachse zu fressen. Als sie dann einmal einen Schlafplatz grub, konnten wir sie fotografieren“, sagte die Rangerin.

Dieses Jahr wurden insgesamt 187.000 Stimmen abgegeben, mehr als dreimal so viele wie im vergangenen Jahr. Boak hofft, dass mit der Aktion auch das Bewusstsein für natürliche Prozesse im Nationalpark steigt.