Modekonzern Tom Tailor einigt sich mit Banken und Großaktionär

Die angeschlagene deutsche Modekette Tom Tailor kommt einer längerfristig gesicherten Finanzierung näher. Das Unternehmen habe sich mit seinen Konsortialbanken und dem chinesischen Mehrheitsaktionär Fosun auf eine neue Finanzierungsstruktur geeinigt, erklärte Tom Tailor heute in Hamburg. Fosun ist auch Mehrheitseigner des Vorarlberger Strumpf- und Wäschekonzerns Wolford.

Die Eckpunktevereinbarung mit einer Laufzeit bis Ende September 2022 sehe ein Gesamtvolumen von 365 Millionen Euro vor und solle die langfristige Finanzierung der Tom-Tailor-Gruppe sicherstellen. Unter Dach und Fach ist die Zusage aber noch nicht: Sie soll bis Ende Oktober finalisiert werden, hieß es.

Mehr Verlust bei Tochter Bonita

Zugleich korrigierte die Modekette vorläufige Zahlen für das Geschäftsjahr 2018, da Rückstellungen wegen einer künftig schlechteren Geschäftsentwicklung gestiegen seien. So erwartet das Unternehmen einen endgültigen Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) der Marke Tom Tailor 2018 von nur noch 64 Mio. Euro statt 70,6 Mio. Euro wie zunächst berichtet. Der operative Verlust der Tochterfirma Bonita soll von 24,6 auf nun 38,2 Mio. Euro wachsen.

Die Modekette hatte im Ringen um eine Sanierung unlängst Zeit gewonnen. Die Vereinbarung über eine Brückenfinanzierung mit Konsortialbanken und Tom Tailor wurde im August zunächst bis Mitte September und einen Monat später bis Ende Oktober verlängert. Das Problem ist die Tochterfirma Bonita, die Tom Tailor vor acht Jahren übernommen hatte; ein geplanter Verkauf war zuletzt gescheitert.