Angriff in Halle: Offenbar doch Einzeltäter

Bei dem Angriff in der ostdeutschen Stadt Halle könnte es sich doch um einen Einzeltäter handeln, nachdem zuvor von mindestens zwei Angreifern die Rede gewesen war. Das berichten die „Bild“-Zeitung sowie der „Tagesspiegel“ unter Berufung auf Ermittlerkreise. Der Mann, der aus Thüringen stammen soll, wurde vor seiner Festnahme verletzt. Er tötete mit Schüssen zwei Menschen, zwei weitere wurden schwer verletzt. Zudem soll er auch bei seinem Angriff auf die Synagoge der Stadt selbst gebastelte Sprengsätze abgelegt haben.

Die Polizei war zuvor von mehreren Tätern ausgegangen, die nach der Tat mit einem Auto geflüchtet sein sollen. Ein Teil der Ortschaft Landsberg war abgeriegelt worden, nachdem dort Schüsse gefallen sein sollen. Es hatte geheißen, dass sich dort mindestens ein Täter aufhalten soll. Die Polizeiaktion in dem Ort wurde beendet. Eine offizielle Bestätigung, dass es doch keine flüchtigen Angreifer gibt, fehlt bisher. Die Polizei in Halle hob allerdings unterdessen auch ihre Warnungen auf. Die Gefährdungslage für die Bevölkerung sei mittlerweile nicht mehr akut.

Tat gefilmt?

Laut mehreren Medien soll der Mann seine Taten gefilmt und live im Netz gestreamt haben. Er habe dabei auf Englisch und Deutsch antisemitische Parolen verbreitet und soll sich selbst als Holocaust-Leugner und als „Verlierer“ bezeichnet haben. Laut dem englischen „Independent“ bestätigte das International Centre for the Study of Radicalisation am Londoner King’s College die Echtheit des Materials. Das Video soll auf der Plattform Twitch zu sehen gewesen sein und wurde laut Berichten umgehend dort entfernt.