Mexiko: Bauern schleifen Bürgermeister mit Auto durch Ort

Aufgebrachte Landwirte haben den Bürgermeister einer Stadt im Süden Mexikos an einen Geländewagen gebunden und durch die Stadt geschleift. Der Bürgermeister der Stadt Las Margaritas im Bundesstaat Chiapas habe den Vorfall ohne größere Verletzungen überlebt, teilten die Behörden heute mit.

Dutzende mit Knüppeln bewaffnete Mitglieder der indigenen Tojolabal-Gemeinschaft waren am Dienstag in das Büro von Bürgermeister Jorge Luis Escandon eingedrungen. Generalstaatsanwalt Jorge Luis Llaven zufolge forderten die Angreifer mehr öffentliche Mittel für ihre ländliche Gemeinde Santa Rita El Invernadero.

Wie Zeugen berichteten, fesselten sie den Bürgermeister und banden ihn an den Geländewagen. Sie schleiften Escandon einige Dutzend Meter die Straße entlang, bevor Polizei und Stadtangestellte eingriffen und ihn befreiten. Ein Dutzend Menschen wurde dabei verletzt.

Bürgermeister spricht von Erpressung

Escandon warf seinen Angreifern Erpressung vor. 50 bis 60 bewaffnete Menschen seien ins Rathaus gekommen, um Vertreter der Stadt zu entführen und so Geld zu erpressen, sagte er der Nachrichtenagentur AFP. Elf Verdächtige wurden festgenommen. In die 20.000-Einwohner-Stadt wurden zudem zusätzliche Polizeibeamte entsandt, um die öffentliche Ordnung wiederherzustellen.

Bereits vor vier Monaten hatten Bauern aus Santa Rita El Invernadero im Rathaus randaliert und Escandon aufgefordert, seine im Wahlkampf 2018 gemachten Versprechen zu erfüllen.