Ein Toter durch erste Ausläufer von Taifun in Japan

Der außergewöhnlich starke Taifun „Hagibis“ hat in Japan erste Schäden angerichtet und unter anderem zahlreiche Häuser überschwemmt. In Tokios Nachbarprovinz Chiba, wo bereits im September ein heftiger Taifun gewütet und zu massiven Stromausfällen geführt hatte, kam mindestens ein Mensch ums Leben, als ein Lastwagen in den Sturmböen umstürzte. Am Abend (Ortszeit) erschütterte zudem ein starkes Erdbeben Chiba. Die Gefahr eines Tsunamis durch das Beben der Stärke 5,7 bestehe jedoch nicht, berichtete der japanische Fernsehsender NHK.

Vier Hausbewohner erlitten Verletzungen, als ein Wohngebäude vollkommen zerstört wurde. In vielen Haushalten fiel der Strom aus. Der Wirbelsturm bewegte sich über dem Pazifik auf das asiatische Inselreich zu und dürfte am Samstagabend (Ortszeit) auf Land treffen.

Sturm bringt Regenmassen mit sich

Tausende in japanischen Zentralprovinzen wie Mie und Kanagawa südwestlich der Millionenhauptstadt Tokio wurden am Samstag aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. In der benachbarten Provinz Shizuoka standen Straßen und Häuser unter Wasser. Für Tokio und sechs weitere Regionen gaben die Behörden wegen des Regens die höchste Warnstufe aus.

Taifun „Hagibis“ erreicht nahe seines Zentrums Windgeschwindigkeiten von bis zu 234 Kilometern pro Stunde. Der Wirbelsturm könnte Tokio und andere Gebiete im Osten des Landes mit den schlimmsten Regenfällen seit jenem Taifun überziehen, der 1958 mehr als 1.200 Menschen in der Region das Leben kostete.

Verkehr stark eingeschränkt

Sowohl im Westen als auch im Osten des Landes einschließlich Tokio wurde der Bahnverkehr stark eingeschränkt. Die Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) strich sämtliche Inlandsflüge sowie die meisten internationalen Flüge von und zu den Tokioter Flughäfen Haneda und Narita. Auch Japan Airlines (JAL) entschied, die meisten Flüge zu streichen.

Viele Kaufhäuser in Tokio und Umgebung blieben geschlossen. Auch Unternehmen wie die Autobauer Toyota und Honda stellten die Produktion teilweise ein. Aus Sorge vor den drohenden Auswirkungen des Taifuns findet zudem die Formel-1-Qualifikation zum Grand Prix von Japan erst am morgigen Rennsonntag statt. Bis dahin sollte der Taifun Richtung Norden abgezogen sein.