Neue Demonstrationen in Hongkong

In Hongkong ist es heute erneut zu Protesten und Ausschreitungen gekommen. Demonstrierende versammelten sich an verschiedenen Orten in der chinesischen Sonderverwaltungszone, um gegen die Regierung zu protestieren.

Die Rede war unter den Demokratieaktivisten von einer „Guerillataktik“, weil es keinen zentralen Marsch gab, sondern sich kleine Gruppen an ganz unterschiedlichen Orten versammelten. So sollte es der Polizei erschwert werden, die Proteste aufzulösen. Trotz eines in der vergangenen Woche verhängten Vermummungsverbots trugen viele Demonstranten Gesichtsmasken, um so ihre Identität zu schützen und gleichzeitig gegen das Verbot zu protestieren.

Auch tags zuvor gab es Proteste in der Stadt. Insgesamt gingen laut Beobachtern aber weniger Menschen auf die Straße als an den Wochenenden zuvor, als es zu teils heftigen Kämpfen zwischen Protestierenden und der Polizei gekommen war.

Aktivisten errichteten Statue auf Berg

Aktivisten errichteten unterdessen eine vier Meter hohe Statue als Symbol der Freiheit auf dem Gipfel des Lion Rock. Freiwillige trugen die 80 Kilo schwere Statue in der Nacht auf Sonntag in zwei Teilen auf den Berg, wie die Organisatoren mitteilten. Auf dem 495 Meter hohen Lion Rock soll sie nun dauerhaft stehen, falls sie nicht von den Behörden entfernt wird.

Demonstranten erreichten die Statue „Lady Liberty“
AP/Kin Cheung

Die „Lady Liberty“ stellt eine Demonstrantin mit Gasmaske, Schutzbrille und Helm dar. In einer Hand trägt sie einen Regenschirm, in der anderen eine schwarze Fahne mit dem Protestslogan „Befreit Hongkong, Revolution jetzt“. Sie wurde in den vergangenen Monaten bei mehreren friedlichen Kundgebungen auf einem Lastwagen durch die Stadt gefahren.