19 Jahre unschuldig in Haft: Vier Mio. Euro für Australier

Ein Australier, der zu Unrecht 19 Jahre lang im Gefängnis gesessen ist, soll nun eine Entschädigung in Höhe von 7,02 Millionen australischen Dollar (etwa 4,3 Mio. Euro) bekommen. Das entschied heute ein Gericht in der Hauptstadt Canberra.

Der 74-Jährige war 1995 wegen Mordes an einem hochrangigen Polizeibeamten zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden, wie der australische Fernsehsender ABC berichtete. Erst 19 Jahre später sei er freigekommen, nachdem Zweifel an der Beweislage aufgekommen waren.

Höhere Entschädigung gefordert

Zuvor hatte der Mann eine Entschädigung in Höhe von umgerechnet etwa 1,8 Mio. Euro abgelehnt. Stattdessen habe er in einer Gerichtsverhandlung Anfang Oktober mindestens elf Mio. Euro gefordert, hieß es in dem Bericht weiter. Die Haftstrafe habe ihm die Möglichkeit auf eine Familie und eine Karriere genommen, zitierte der Sender den 74-Jährigen. Außerdem seien seine zwei jüngeren Schwestern und seine Mutter während seines Gefängnisaufenthalts gestorben.

Mit der Entscheidung des Gerichts sei der Mann nun zunächst zufrieden, berichtete ABC unter Berufung auf dessen Anwalt. Ob er das Angebot annehme, stehe aber noch nicht fest. Wie der britische Sender BBC berichtete, hatte der Mann das Urteil während seiner Inhaftierung fünfmal angefochten. Der Mord an dem Polizeibeamten ist noch immer ungeklärt.