Schwedische Akademie ermittelt zu falschem Nobelpreis-Anruf

Wenige Tage nach der Doppelbekanntgabe der Literaturnobelpreisträger hat die Schwedische Akademie Untersuchungen zu einem möglichem Scherzanruf beim irischen Schriftsteller John Banville aufgenommen. Man überprüfe, ob der Anruf wirklich aus dem eigenen Haus gekommen sei oder von jemanden von außerhalb getätigt wurde, teilte der Ständige Sekretär der Akademie, Mats Malm, heute in Stockholm mit.

„Das ist wirklich ein grausamer Scherz“, schrieb er. Banville war am Donnerstag nach eigenen Angaben kurz vor der Bekanntgabe der Preise für die Jahre 2018 und 2019 von einem Mann angerufen worden, der sich als Malm ausgegeben haben soll. In dem Telefonat sei ihm erzählt worden, er habe den Literaturnobelpreis gewonnen, sagte Banville am Wochenende der Zeitung „Irish Times“. Später habe der Mann noch einmal angerufen und eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, wonach es in letzter Minute Meinungsverschiedenheiten in der Akademie gegeben habe, weshalb er den Preis doch nicht erhalte.

Banville, der u. a. mit dem Man Booker Preis, dem Irish Book Award, dem Franz-Kafka-Literaturpreis und 2013 mit dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur ausgezeichnet wurde, vermutete, der Anruf sei von einer Person getätigt worden, die Groll auf die Akademie hege.