„Aula“-Neugründung sorgt für Kritik

Die Neugründung der im Juni 2018 eingestellten rechtsextremen Zeitschrift „Aula“ sorgt für Kritik. Laut SOS-Mitmensch-Sprecher Alexander Pollak tritt die „Neue Aula“ in ähnlicher Besetzung auf wie das im Vorjahr eingestellte Magazin. „Die Blattausrichtung hin zum radikal rechtsextremen Spektrum ist sehr ähnlich“, so Pollak gegenüber dem Ö1-Morgenjournal.

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Als Herausgeber fungiere der frühere „Aula“-Schriftleiter, der Grazer FPÖ-Politiker Martin Pfeiffer. Medieninhaber ist laut Pollak der oberösterreichische FPÖ-Politiker Albert Engelmann. Zu den Autoren der „Neuen Aula“ zähle unter anderen Fred Duswald, der etwa KZ-Überlebende als „Massenmörder“ und „Landplage“ bezeichnet habe.

„Große Spendenbereitschaft im Dritten Lager“

Engelmann, der auf der Homepage der Zeitschrift als Eigentümer ausgewiesen ist, erklärt dort, dass die „Neue Aula“ keine Staats- und Parteisubventionen erhalte und sich „ausschließlich“ durch ihre Leser finanziere.

Das erste Heft habe dank „großer Spendenbereitschaft im Dritten Lager“ bereits Anfang Oktober erscheinen können. „Initialzündung“ für die Gründung sei der „Ibiza-Skandal“ gewesen, der zum Zerbrechen der „rechtsbürgerlichen Regierung“ geführt habe, so Engelmann.

Pollak bemängelte, dass sich die „Neue Aula“ in altem Gewand präsentiere. Etwa würden die rechtsextremen Identitären verteidigt, der Überfall Deutschlands auf Polen im Jahr 1939 als Auslöser des Zweiten Weltkriegs in Zweifel gezogen, der rassistisch konnotierte „Mischkulturen“-Sager eines FPÖ-Politikers als „populär“ dargestellt sowie das heutige „Merkel-Deutschland“ in seiner „Unmenschlichkeit“ auf eine Stufe mit dem NS-Regime gesetzt.

Pollak verlangt nun Konsequenzen: FPÖ-Chef Norbert Hofer müsse zu seiner Ankündigung stehen, wonach allen FPÖ-Mitgliedern, die in der „Aula“ schreiben, der Ausschluss drohe. Hofers Sprecher war vorerst nicht erreichbar, gegenüber Ö1 hieß es aber, dass man die Zeitung nicht kenne und nichts damit zu tun habe. Engelmann wiederum sagte dem Morgenjournal, dass er sofort austreten würde, sollte die FPÖ das verlangen, um der Partei nicht zu schaden.