Hongkong-Proteste: China verbietet Export schwarzer T-Shirts

Wegen der Proteste in Hongkong hat China den Export von schwarzen T-Shirts, Regenschirmen, Gesichtsmasken und anderen bei Aktivistinnen und Aktivisten beliebten Ausrüstungsgegenständen in die chinesische Sonderverwaltungszone gestoppt.

Wie das Logistikunternehmen Phxbuy in der Provinz Guangdong an der Grenze zu Hongkong heute mitteilte, erlaubt der Zoll auch die Ausfuhr von gelben Warnwesten, schwarzer Kleidung, Megafonen, Sprechfunkgeräten, Drohnen, Schutzgläsern, Taschenlampen, Eisenstangen und Schlagstöcken nicht mehr.

Das Lieferverbot ist eine Reaktion auf die seit Monaten anhaltenden Proteste in der früheren britischen Kronkolonie auf der anderen Seite der Grenze. Demonstranten tragen gerne schwarze Kleidung sowie Masken und Schutzbrillen gegen Tränengas und Pfefferspray der Polizei. Radikale Aktivisten rüsten sich auch mit Stöcken und Taschenlampen für Straßenschlachten mit Polizisten.

Neuerlich Chaos im Hongkonger Parlament

In Hongkongs Stadtparlament kam es heute erneut zu chaotischen Szenen: Prodemokratische Abgeordnete störten einen weiteren Auftritt von Regierungschefin Carrie Lam und mussten schließlich den Saal verlassen. Die pekingtreue Politikerin hatte gestern ihre Regierungserklärung abbrechen müssen, weil sie mehrfach von prodemokratischen Abgeordneten unterbrochen wurde.

Der Chef der Protestgruppe Civil Human Rights Front (CHRF), Jimmy Sham, der gestern Abend von einem Schlägertrupp angegriffen worden war, meldete sich heute aus dem Krankenbett. Er werde seinen Kampf „friedlich, vernünftig und gewaltfrei“ fortsetzen, schrieb Sham auf Facebook. Sham, einer der Anführer der Demokratiebewegung, war von mehreren mit Hammern bewaffneten Schlägern angegriffen worden. Er wurde mit einer blutenden Kopfwunde ins Krankenhaus eingeliefert.