Katjes-Werbung für vegane Schokolade sorgt für Streit

Der Deutsche Werberat hat das Süßwarenunternehmen Katjes aufgefordert, sich zu Vorwürfen gegen einen umstrittenen Werbespot für vegane Schokolade zu äußern. Das sagte die Leiterin des Rats, Katja Heintschel von Heinegg, der dpa.

Eine Sprecherin von Katjes bestätigte, die Aufforderung des Werberats erhalten zu haben. Die Vorwürfe würden nun geprüft, hieß es. Wie die „Rheinische Post“ (Samstag-Ausgabe) berichtet, verteidigt Katjes den Spot: „Man sieht tagtäglich in der Werbung die Verkitschung der Milchindustrie. Da muss es auch einmal möglich sein, die andere Seite darzustellen“, zitiert die Zeitung eine Unternehmenssprecherin.

Verweis auf Massentierhaltung

In einem am Montag auf Facebook veröffentlichten Video zeigt Katjes in düster gezeichneten Bildern, wie zahlreiche Kühe im Gleichschritt zu Melkanlagen laufen. Eine Stimme sagt: „Jedes Leben ist wertvoll. Und Kühe sind keine Milchmaschinen.“ Das Unternehmen wirbt damit für eine vegane Schokolade, die mit einem Haferdrink hergestellt wird.

„Der Clip ist eine sehr einseitige und überzogene Visualisierung von Massentierhaltung“, kritisierte Heintschel von Heinegg. Es werde suggeriert, dass alle Molkereien ihre Tiere so hielten und jeder Milchkonsument Tiere ausbeute.

Bauernverband zürnt

Zuvor hatte bereits Markus Drexler vom Bayerischen Bauernverband getwittert: „Das ist diskriminierend und ungerechtfertigt.“ Für den Fall, dass Katjes den Werbespot nicht löscht, kann der Werberat das Unternehmen öffentlich rügen.

Der Rat habe den Fall nun zudem an die Wettbewerbszentrale weitergeleitet, sagte Heintschel von Heinegg. Diese prüfe, ob das Werbevideo gegen das Wettbewerbsrecht verstoße.