Naruhito besteigt Kaiserthron: Parade verschoben

Nach dem verheerenden Taifun „Hagibis“ hat Japans Regierung die anlässlich der feierlichen Thronbesteigung des neuen Kaisers Naruhito geplante Parade verschoben. Damit soll den mehr als 70 Toten Respekt gezollt werden, wie es heute nach der Ankunft von Bundespräsident Alexander Van der Bellen in Tokio aus Diplomatenkreisen hieß.

Japanischer Kaiser Naruhito
APA/AFP/Thomas Samson

Naruhito hätte nach der Inthronisierungszeremonie gemeinsam mit seiner Kaiserin Masako in einer Toyota-Cabriolimousine durch den im Zentrum Tokios gelegenen Stadtteil Chiyoda fahren sollen. Tausende Menschen hätten dem Kaiserpaar dann wohl zugejubelt. In Chiyoda befindet sich auch die kaiserliche Residenz.

Andere Feierlichkeiten finden wie geplant statt

Alle anderen Feierlichkeiten werden aber wie geplant in den kommenden Tagen stattfinden. Nicht zuletzt deshalb, weil eine Änderung des Festprogramms, an dem Staatsgäste aus fast 200 Ländern – darunter Van der Bellen – teilnehmen werden, rein logistisch sehr problematisch geworden wäre.

Die japanische Regierung hatte den vom Taifun betroffenen Gebieten bereits am Mittwoch Millionenhilfen zugesagt. Ministerpräsident Shinzo Abe versprach, 710 Millionen Yen (rund 5,9 Millionen Euro) an Sofortmitteln bereitzustellen.

Der Wirbelsturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 216 km/h hatte am Wochenende in Japan eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Dabei richteten die schweren Regenfälle deutlich mehr Schäden an als der Wind. Erdrutsche brachten Häuser zum Einsturz, mehr als 140 Flüsse traten über die Ufer. Starkregen und heftige Sturmböen verursachten Schlammlawinen.

Van der Bellen eröffnet Ausstellung

Van der Bellen eröffnet heute Nachmittag (Ortszeit) zu Beginn seines Aufenthalts in der japanischen Hauptstadt im National Museum of Western Art die Ausstellung „The Habsburg Dynasty: 600 Years of Imperial Collections“. Diese basiert auf Exponaten aus dem Wiener Kunsthistorischen Museum (KHM). Daher war auch KHM-Generaldirektorin Sabine Haag nach Tokio gekommen.