SPD-Politiker Erhard Eppler gestorben

Der SPD-Politiker Erhard Eppler ist tot. Er starb heute im Alter von 92 Jahren in seiner Wahlheimat Schwäbisch Hall, wie die SPD im deutschen Bundesland Baden-Württemberg mitteilte. Eppler galt als Urgestein der Sozialdemokraten und Vordenker aus den großen Zeiten der SPD.

„Wir sind Erhard Eppler unendlich dankbar für das, was er uns alles gegeben hat. Er war eine herausragende Persönlichkeit der Sozialdemokratie, im Bund und in Baden-Württemberg, dessen Wertefundament und Prinzipientreue für uns wegweisend bleiben werden“, sagte der SPD-Landes- und Fraktionsvorsitzende in Baden-Württemberg, Andreas Stoch.

SPD-Politiker Erhard Eppler
APA/AFP/Thomas Kienzle

Der promovierte Gymnasiallehrer Eppler, 1926 in Ulm geboren, kam 1956 zur SPD und übernahm dort im Laufe der Jahrzehnte eine Vielzahl an Ämtern und Funktionen. Er war Mitglied im Bundesvorstand und Landesvorsitzender in Baden-Württemberg, saß im deutschen Bundestag und später im Stuttgarter Landtag. Unter Kanzler Willy Brandt (SPD) wurde er 1968 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Knapp sechs Jahre später legte er den Posten im Streit mit Brandts Nachfolger Helmut Schmidt (SPD) nieder.

Eppler war Vorsitzender der SPD-Grundwertekommission und zweimal auch Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentages. Zweimal trat er zudem erfolglos als Spitzenkandidat der SPD im Südwesten an. Im Sommer 1991 verabschiedete sich Eppler aus allen politischen Funktionen, aber nicht aus der öffentlichen Debatte.