Madrid lehnt Gesprächsangebot katalanischer Separatisten ab

Die spanische Regierung hat ein Gesprächsangebot der seit Tagen protestierenden katalanischen Separatisten abgelehnt. Ministerpräsident Pedro Sanchez sagte, zuerst müsse Kataloniens Regionalpräsident Quim Torra die gewaltsamen Proteste in Barcelona verurteilen, was er bisher nicht getan habe.

Torra hatte die Zentralregierung in Madrid nach tagelangen Unruhen mit Dutzenden Verletzten zu Verhandlungen aufgefordert. Seine Bewegung dränge die Regierung in Madrid dazu, sich mit ihr zu Gesprächen an einen Tisch zu setzen, sagte der Regionalpräsident. Er betonte, die jüngsten Unruhen spiegelten nicht den friedlichen Charakter seiner Unabhängigkeitsbewegung wider.

Am Freitag war es in Barcelona erneut zu schweren Ausschreitungen gekommen. Laut den Gesundheitsbehörden wurden mehr als 180 Menschen verletzt. Auch gestern wurde demonstriert, über Ausschreitungen wurde nichts bekannt.

Die Großdemonstrationen hatten vor fünf Tagen begonnen, nachdem Haftstrafen für katalanische Separatisten verhängt wurden. Neun Mitglieder der Unabhängigkeitsbewegung waren zu neun bis 13 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Im Oktober 2017 hatte eine Mehrheit für die Ablösung Kataloniens von Spanien gestimmt. Daraufhin wurden die Regierungsgeschäfte kommissarisch von Madrid übernommen und einige Separatistenführer verhaftet.