Ocasio-Cortez „grillt“ Zuckerberg im US-Kongress

Bei einer Befragung zur von Facebook geplanten digitalen Währung Libra vor dem US-Kongress hat die demokratische Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez Facebook-Chef Mark Zuckerberg in die Enge getrieben.

Sie nutzte die Anhörung, um Zuckerberg zu Facebooks „Verhalten in Zusammenhang mit unserer Demokratie“ zu befragen. So befragte sie Zuckerberg unter anderem zur Facebook-Regel, Politwerbung vom Fact-Checking auszunehmen, und zu seinen Abendessen mit Rechtsaußen-Vertretern. Zuckerberg kam bei der Befragung mehrmals ins Stottern.

„Viele Probleme gehabt“

Zuckerberg bekräftigte bei der Befragung generell, dass die umstrittene Digitalwährung Libra erst an den Start gehen soll, wenn alle Bedenken von Regulierern ausgeräumt wurden. Zugleich zeigte er gestern bei der Anhörung Verständnis dafür, dass Facebook nach Skandalen und Kritik der vergangenen Jahre einen schweren Stand als Urheber des Projekts hat.

„Wir haben in den vergangenen Jahren viele Probleme gehabt. Und ich bin sicher, Leute wünschen sich, dass irgendjemand anderes mit der Idee kommt, nur nicht Facebook“, sagte Zuckerberg.

Die Digitalwährung soll nach Vorstellungen von Facebook zunächst vor allem für Geldüberweisungen über Ländergrenzen hinweg zum Einsatz kommen, mit der Zeit aber auch zum Bezahlen von Einkäufen. Die Idee ist, dass Libra mit etablierten Währungen wie Euro und Dollar erworben werden kann. Das Geld soll dabei eins zu eins zur Absicherung der Digitalwährung verwendet werden.

Zahlreiche Bedenken

Regulierer und Politiker sehen unter anderem offene Fragen bei Maßnahmen gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung. Zugleich befürchten sie eine mögliche Destabilisierung des etablierten Finanzsystems, wenn große Geldmengen in Libra und zurück getauscht werden. Nach dem Gegenwind zogen sich namhafte Partner aus der Finanzbranche wie Mastercard, Visa und PayPal aus dem Libra-Projekt zurück.