Äthiopien: 16 Tote bei Protesten gegen Regierungschef

Bei Protesten gegen den äthiopischen Ministerpräsidenten und Friedensnobelpreisträger Abiy Ahmed sind mindestens 16 Menschen getötet worden. Seit Mittwoch gebe es Proteste in mehreren Städten, im Zuge derer es zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und den Demonstrierenden gekommen sei, wie es gestern aus Polizeikreisen hieß.

Die Unruhen waren ausgebrochen, nachdem der Abiy-Kritiker und Internetaktivist Jawar Mohammed staatliche Sicherheitskräfte beschuldigt hatte, einen Anschlag auf ihn zu planen. „Auf eine für das Land gefährliche Art und Weise hat die staatliche Polizei versucht, ein schweres Verbrechen zu begehen“, sagte Jawar in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba und rief die Demonstranten dazu auf, Ruhe zu bewahren. Er bezeichnete die Proteste als „gute Antwort“. „Unsere Leute haben bewiesen, dass es unmöglich ist, sie einzuschüchtern“, sagte Jawar.

Am Mittwoch hatte es in der Region Oromia heftige Zusammenstöße gegeben. Demonstranten blockierten laut Polizei Straßen und setzten Autoreifen in Brand. Auch gestern gingen die Proteste und Straßenblockaden weiter. Den zweiten Tag in Folge versammelten sich zahlreiche Unterstützer Jawars vor dem Wohnhaus des Aktivisten in Addis Abeba. Ein Einwohner in der Stadt Adama sagte der Nachrichtenagentur AFP, Schulen und Krankenhäuser seien geschlossen worden.