Von IS zerstört: Mossul erhielt nachgebildete Statuen

Im nordirakischen Mossul sind Nachbildungen von zwei zerstörten mesopotamischen Löwenstatuen enthüllt worden. Spaniens Botschafter im Irak, Juan Jose Escobar, sprach gestern bei der Präsentation vor der Universitätsbibliothek in Mossul von „einer Botschaft der Hoffnung“, die bekräftige, dass sich das Leben in der Stadt „wieder normalisiert“.

Nachbildung einer zerstörten mesopotamischen Löwenstatue
APA/AFP/Zaid Al-Obeidi

Die Originale des Lamassu, eines geflügelten Löwen mit Menschenkopf, hatten Dschihadisten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zerstört. Eine spanische Firma hatte die Statuen anschließend mit Hilfe von 3-D-Aufnahmen gefundener Fragmente rekonstruiert.

Der IS hatte Mossul Mitte 2014 eingenommen und zu seiner „Hauptstadt“ erklärt. Kurz nach der Eroberung der Stadt begannen die Islamisten mit der „kulturellen Säuberung“ von historischen Stätten und Relikten, die sie nach Angaben der UNO entweder komplett zerstörten bzw. auf dem Schwarzmarkt verkauften.

Stätte von Nimrud durch IS verwüstet

Unter anderem wurde die Stätte von Nimrud verwüstet. Im 13. Jahrhundert vor Christus gegründet, gilt sie als eine der wichtigsten Kulturgüter des assyrischen Reiches. Die beiden Löwen schmückten einst den Thronsaal von Assurnasirpal II., der das Reich im 9. Jahrhundert vor Christus regierte. Eine der beiden Statuen war im Museum von Mossul ausgestellt, das auch zerstört wurde.

Adam Lowe, dessen Firma die Nachbildungen hergestellt hatte, sagte, die Löwen seien ein Beweis dafür, was durch Technologie möglich sei. „Jetzt, da sie die Tore der Universität bewachen, hoffe ich, dass sie alle für die kommenden Jahre schützen werden.“