Türkei verlangt von USA Auslieferung von Kurdengeneral

Die Türkei verlangt von den USA die Auslieferung des kurdischen Kommandeurs der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), Maslum Abdi. Sollte er amerikanischen Boden betreten, müsse er der Türkei übergeben werden, sagte der türkische Justizminister Abdulhamit Gül türkischen Medien zufolge heute während eines Besuches in der südosttürkischen Grenzprovinz Sanliurfa.

Die SDF werden von der Kurdenmiliz YPG dominiert und waren ein enger Verbündeter der USA im Kampf gegen die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien. Es ist die Rede von einer baldigen Reise Abdis in die USA. US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch getwittert, er freue sich darauf, den General „bald zu sehen“.

Tags darauf twitterte er: „Ich habe meine Unterhaltung mit General @MazloumAbdi wirklich genossen. Ihm gefällt, was wir getan haben.“ Aus dem Tweet ging nicht hervor, ob Trump mit Abdi telefoniert oder ihn getroffen hatte.

Das Thema habe man schon gestern mit Behörden in den USA besprochen, sagte Gül. „Die USA sollten nicht in irgendeiner Form mit dieser Person in Kontakt treten und sind verpflichtet, ihn festzunehmen und an die Türkei auszuliefern, sollte er amerikanischen Boden betreten“, sagte Gül. Es gebe einen Interpol-Haftbefehl gegen Abdi, der auch unter den Namen Ferhat bzw. Ferhad Abdi Sahin sowie Maslum Kobane bekannt ist.