Proteste im Irak eskalierten neuerlich

Erneut sind bei regierungskritischen Protesten im Irak Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Bei Demonstrationen und Brandstiftungen an Regierungsgebäuden und Parteizentralen starben gestern mindestens 42 Demonstranten. Viele der Opfer erstickten an Rauchgas, andere wurden erschossen.

Proteste in der irakischen Hauptstadt Baghdad
APA/AFP

Bereits Anfang des Monats waren bei Protesten im Irak binnen einer Woche mehr als 150 Menschen ums Leben gekommen. Danach waren die Proteste vorübergehend zum Erliegen gekommen. Die Protestbewegung fordert radikale Reformen, eine neue Verfassung und ein Ende der Korruption.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres warf den irakischen Sicherheitskräften vor, für den Tod von Demonstranten und für schwere Menschenrechtsverletzungen bei der ersten Protestwelle Anfang des Monats verantwortlich zu sein. Im Irak lebt jeder fünfte Bürger in Armut. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt nach Angaben der Weltbank bei rund 25 Prozent. Das Land, das als zweitgrößter Ölproduzenten der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) gilt, wird von Transparency International als zwölftkorruptester Staat der Welt eingestuft.