Opposition prangert Wahlbetrug in Bolivien an

In Bolivien hat Oppositionskandidat Carlos Mesa die offiziellen Ergebnisse zur Wiederwahl des seit 2006 amtierenden Präsidenten Evo Morales als Wahlbetrug gebrandmarkt. Diese Zahlen seien das „Ergebnis von Betrug und eine Verletzung des Volkswillens“, sagte Mesa gestern in La Paz.

Am Vortag hatte das Oberste Wahlgericht des südamerikanischen Landes den Sieg von Morales bereits im ersten Durchgang der Präsidentenwahl bestätigt. Der Amtsinhaber kam laut der Behörde auf 47,1 Prozent der Stimmen, Mesa auf 36,5 Prozent. Mit diesem Ergebnis wurde eine Stichwahl überflüssig, doch wird seit Tagen über den Ausgang der Wahl vom 20. Oktober gestritten.

Oppositionsanhänger gehen auf die Straße

In La Paz gingen nach der Entscheidung erneut tausende Oppositionsanhänger auf die Straße, Demonstranten errichteten Straßensperren und Barrikaden. In Santa Cruz und in Cochabamba im Zentrum des Landes gab es Zusammenstöße zwischen Morales-Anhängern und Regierungsgegnern.

Auch international wird das Ergebnis stark angezweifelt. Deutschland, die EU, die USA und zahlreiche südamerikanische Staaten riefen die Regierung Boliviens auf, eine zweite Wahlrunde zu ermöglichen.