IS-Anführer al-Bagdadi soll tot sein

Der Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, ist US-Medienberichten zufolge vermutlich bei einem US-Angriff in Syrien getötet worden. Wie US-Medien heute Früh unter Berufung auf mehrere Regierungsvertreter berichteten, war Bagdadi gestern das Ziel eines US-Militäreinsatzes in der Provinz Idlib im Nordwesten Syriens. Er soll demnach eine Sprengstoffweste gezündet haben, als die US-Spezialkräfte angriffen.

Verkündung womöglich in Trump-Ansprache

Wie der Fernsehsender CNN berichtete, will das US-Militär den Tod des IS-Anführers erst bestätigen, wenn alle Tests abgeschlossen sind. US-Medienberichten zufolge könnte es auch in einer Ansprache von US-Präsident Donald Trumps, die das Weiße Haus am Samstagabend angekündigt hatte, um den Einsatz gegen Bagdadi gehen.

Das Weiße Haus hatte eine wichtige Ankündigung des Präsidenten angekündigt. Trump werde sich am Sonntagmorgen um 09.00 Uhr (Ortszeit, 14.00 Uhr MEZ) im Weißen Haus äußern, teilte der Vizesprecher des Weißen Hauses, Hogan Gidley, in Washington mit. Einzelheiten nannte er allerdings nicht. Trump hatte zuvor im Onlinedienst Twitter geschrieben: „Gerade ist etwas sehr Wichtiges passiert!“ Mehr verriet aber auch er nicht.

Nach Angaben aus irakischen Sicherheitskreisen ist Bagdadi getötet worden. Man habe eine entsprechende Bestätigung aus Syrien erhalten, sagten zwei Vertreter der irakischen Sicherheitskräfte der Nachrichtenagentur Reuters. „Unsere Quellen in Syrien haben dem Team des irakischen Geheimdienstes, das nach Bagdadi suchte, bestätigt, dass er zusammen mit seinen Leibwächtern in Idlib getötet wurde“, sagte einer der Insider. Bagdadis Versteck sei entdeckt worden, als er versucht habe, seine Familie aus Idlib heraus zur Grenze zur Türkei zu bringen.

Letzte Auftritt 2014

Über den Aufenthaltsort Bagdadis wird schon seit Jahren gerätselt. In der Öffentlichkeit trat der IS-Anführer nur einmal auf, als er im Juli 2014 in einer Moschee im nordirakischen Mossul ein „Kalifat“ in Syrien und im Irak ausrief.

Zuletzt hatte der IS im April ein Video veröffentlicht, das den schon mehrfach totgesagten Bagdadi zeigen soll. Darin rief er seine Anhänger auf, den Kampf trotz des Verlusts ihres „Kalifats“ fortzusetzen. Im September rief der IS-Anführer seine Anhänger in einer Audiobotschaft zur Befreiung gefangener Kämpfer und ihrer Familien auf.