Ausnahmezustand in Chile landesweit aufgehoben

Nach den Massenprotesten der vergangenen Tage hat die Staatsführung in Chile für die heutige Nacht landesweit die Aufhebung des Ausnahmezustandes angeordnet. Präsident Sebastian Pinera habe die entsprechenden Dekrete unterzeichnet, teilte das Präsidialamt in Santiago de Chile heute via Twitter mit.

Pinera sieht sich seit dem 19. Oktober mit beispiellosen sozialen Protesten konfrontiert. Die Demonstranten fordern seinen Rücktritt und eine grundlegende Änderung der Wirtschaftspolitik der chilenischen Regierung, die sie für die soziale Misere weiter Bevölkerungskreise verantwortlich machen.

Am Freitag hatte es in der Hauptstadt Santiago und mehreren anderen Städten Massenproteste mit mehr als einer Million Teilnehmern gegeben. Es war eine der größten Demonstrationen, die es je in Chile gegeben hatte. Entzündet hatten sich die Proteste an einer Erhöhung der Preise für U-Bahn-Tickets. Am Samstag ging der Präsident schließlich auf die Protestbewegung zu und kündigte eine komplette Neuaufstellung seines Kabinetts an, um „die neuen Herausforderungen bewältigen zu können“.