Türkisch-russische Grenzpatrouillen in Nordsyrien starten

Nach dem Abzug der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) aus dem türkischen Grenzgebiet in Nordsyrien sollen dort heute erstmals türkische und russische Soldaten gemeinsam auf Patrouille gehen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte die Patrouillen vergangene Woche bei einem Treffen mit Russlands Staatschef Wladimir Putin in Sotschi vereinbart.

Gemäß der Vereinbarung sollte die russische Militärpolizei in Abstimmung mit den syrischen Regierungstruppen für den Abzug der syrischen Kurdenmiliz aus einer 30 Kilometer breiten „Sicherheitszone“ entlang der Grenze sorgen. Kurz vor Ablauf einer Frist am Dienstag verkündete Moskau, dass der Abzug wie geplant abgeschlossen sei. Ankara kündigte daraufhin an, mit den gemeinsamen Patrouillen zu beginnen, um den Abzug zu überprüfen.

Assad begrüßt Vereinbarung

Der syrische Präsident Baschar al-Assad begrüßte unterdessen die Vereinbarung der Türkei und Russlands zum Abzug der Kurden aus Nordsyrien. Damit habe Russland der Türkei Einhalt geboten und nicht nur den USA den Weg abgeschnitten, sondern auch der Internationalisierung, die Deutschland vorgeschlagen habe, erklärte Assad im syrischen Staatsfernsehen.

„Das Abkommen ist vorübergehend, nicht dauerhaft. Es ist ein positiver Schritt, (…) der die Schäden vermindert“, sagte Assad. Bei dem deutschen Vorschlag sei es darum gegangen, die Sicherheit in der Region unter internationaler Schirmherrschaft wieder herzustellen, sagte Assad. Damit wäre verfestigt worden, dass das Gebiet außerhalb der Kontrolle des syrischen Staates liege und das Land geteilt sei.

Kramp-Karrenbauer für UNO-Sicherung

Die deutsche Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte vor dem Hintergrund der türkischen Offensive gegen kurdische Kämpfer im Norden Syriens eine internationale „Sicherheitszone“ vorgeschlagen. Diese sollte von UNO-Truppen gesichert werden. Bisher stellte sich öffentlich kein Land hinter den Plan, den Kramp-Karrenbauer bei einem NATO-Treffen vorgestellt hatte.