Massenproteste von Islamisten in Pakistan

In Pakistan haben sich Tausende Menschen an einer Sternfahrt bzw. einem Sternmarsch auf die Hauptstadt Islamabad beteiligt. Sicherheitskräften gelang es nicht, die Straßen zu blockieren. Im Stadtzentrum sei heute ein Protestcamp errichtet worden, hieß es.

Demonstration in pakistanischer Hauptstadt Islamabad
AP/Anjum Naveed

Die Demonstranten fordern den Rücktritt von Ministerpräsident Imran Khan. Ihr Protest wird vom konservativen Prediger Maulana Fazlur Rehman und seiner islamistischen Partei Jamiat Ulema-e-Islam (JUI-F) angeführt. Aber auch andere Oppositionsparteien haben sich inzwischen angeschlossen.

Vorwürfe gegen das Militär

Rehman und seine Anhänger waren in der Nacht in Islamabad eingetroffen. Sie hatten davor fast 2.000 Kilometer zurückgelegt – vergangene Woche waren sie in Hunderten Autos und Reisebussen vor allem aus der südlichen Metropole Karachi aufgebrochen.

Vertreter der Oppositionsparteien werfen dem mächtigen Militär des Landes vor, die Parlamentswahl von 2018 manipuliert zu haben, um Khans Partei zum Wahlsieg zu verhelfen. Das Militär hat Pakistan fast die Hälfte seines Bestehens regiert.

Vor der Ankunft der Demonstranten waren in Islamabad die Präsenz von Sicherheitskräften verstärkt und Hunderte Schiffscontainer aufgestellt worden, um Protestierende von Regierungsgebäuden fernzuhalten. Khans Regierung hatte im Vorfeld versucht, sich in Verhandlungen mit den Protestführern zu einigen, um eine Blockade Islamabads zu vermeiden – allerdings erfolglos.