Zehntausende bei Demonstrationen in Chile

In Chile sind erneut Zehntausende Menschen für Reformen auf die Straße gegangen. In der Hauptstadt Santiago de Chile versammelten sich die Demonstranten und Demonstrantinnen, darunter viele junge Menschen und Familien, gestern auf der zentralen Plaza Italia, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Die örtlichen Behörden sprachen von 20.000 Teilnehmern und Teilnehmerinnen.

Der Protest blieb weitgehend friedlich. Vereinzelt gab es aber Zusammenstöße zwischen Demonstrierenden und den zahlreichen Polizisten und Polizistinnen, als diese versuchten, die Menge mit Tränengas und Wasserwerfern auseinanderzutreiben.

Rücktritt von Pinera gefordert

Protestkundgebungen fanden auch in der zentralchilenischen Hafenstadt Valparaiso und dem Nachbarort Vina del Mar statt. In Punta Arenas an Chiles Südspitze gab es einen Autokorso, bei dem chilenische Flaggen geschwenkt wurden.

Die Demonstranten und Demonstrantinnen fordern insbesondere eine Pensions- und Verfassungsreform sowie tiefgreifende Reformen des ultraliberalen Wirtschaftssystems in Chile. Einige verlangen auch den Rücktritt von Präsident Sebastian Pinera, der die Mitte Oktober ausgebrochenen sozialen Unruhen auch mit einer Reihe sozialer Maßnahmen und einer Kabinettsumbildung nicht beenden konnte.