Rettungsschiff „Alan Kurdi“ legt in Italien an

Das deutsche Rettungsschiff „Alan Kurdi“ mit 88 Geflüchteten an Bord darf in Süditalien landen. Das italienische Innenministerium beschloss, dass das von der deutschen NGO Sea-Eye betriebene Schiff im süditalienischen Tarent anlegen darf. Mit der Landung wird heute gerechnet, berichteten italienische Medien.

Die Genehmigung zur Landung in Tarent wurde erteilt, nachdem Italien eine Einigung mit anderen EU-Mitgliedsstaaten zur Umverteilung der Personen an Bord der „Alan Kurdi“ erreichen konnte. Deutschland und Frankreich werden 60 Menschen aufnehmen, weitere fünf Personen sollen nach Portugal gehen, zwei nach Irland, teilte das Innenministerium in Rom mit.

Offenbar mit Schusswaffen bedroht

Das Schiff war zunächst eigenmächtig in italienische Hoheitsgewässer eingefahren. Die Organisation Sea-Eye begründete das mit dem schlechten Wetter. Die Geflüchteten waren von einem Schlauchboot gerettet worden.

Bei der Rettung aus dem Mittelmeer war die Besatzung der „Alan Kurdi“ nach eigenen Angaben von libyschen Streitkräften mit Schusswaffen bedroht worden. Drei libysche Schiffe hätten die „Alan Kurdi“ bedrängt, Maskierte hätten Warnschüsse in die Luft und ins Wasser abgegeben. Viele Personen seien in Panik ins Wasser gesprungen, auch sie seien mit Maschinenpistolen bedroht worden. Später hätten die Libyer abgedreht, die „akute Bedrohungssituation“ sei vorbei gewesen, berichtete die Crew.