Oberster Führer des Iran will weiter nicht mit USA verhandeln

Kurz vor dem 40. Jahrestag der Besetzung der US-Botschaft in Teheran hat sich der oberste geistliche Führer des Iran gegen die Aufnahme von diplomatischen Verhandlungen mit den USA ausgesprochen. „Falls die iranischen Offiziellen so naiv wären und sich auf Verhandlungen mit den USA einließen, hätten sie definitiv nichts erreicht“, sagte Ajatollah Ali Khamenei heute.

Verhandlungen würden weder zu einer Revision der Politik des maximalen Drucks noch zu einer Aufhebung der US-Sanktionen führen, so der Ajatollah. Genauso wie die Verhandlungen Nordkoreas und Kubas mit den USA zu keinem Ergebnis geführt hätten. Der Ajatollah hat laut Verfassung das letzte Wort in allen politischen Belangen.

Gedenken an November 1979

Der Iran will morgen mit einer staatlich organisierten Kundgebung der Besetzung der US-Botschaft in Teheran vor 40. Jahren gedenken. Iranische Studenten hatten die Botschaft im November 1979 besetzt, um damit gegen die Aufnahme des gestürzten Schahs Resa Pahlavi in den USA zu demonstrieren. Die als Geisel genommenen US-Botschaftsangehörigen kamen erst nach 444 Tagen frei. Wegen der Botschaftsbesetzung brachen die USA die diplomatischen Beziehungen zum Iran ab, die auch vier Jahrzehnte danach immer noch nicht wieder aufgenommen worden sind.

Der iranische Präsident Hassan Rouhani und seine Regierung schließen Verhandlungen mit den USA zwar nicht komplett aus, knüpfen sie aber an Bedingungen. Sie fordern von Washington, alle Sanktionen gegen den Iran aufzuheben und zum Wiener Atomabkommen zurückkehren. Die US-Regierung lehnt diese Vorbedingungen jedoch ab.