Ostukraine: Geplanter Truppenrückzug verschoben

Die ukrainische Armee hat im umkämpften Osten der Ex-Sowjetrepublik einen geplanten Truppenrückzug verschoben. Sie warf den prorussischen Separatisten im Donezker Gebiet vor, eine Waffenruhe nicht eingehalten zu haben. Bedingung für die sogenannte Entflechtung sei eine von den Beobachtern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) fixierte siebentägige Einstellung des Feuers, teilte das Militär heute per Facebook mit. Bei der Ortschaft Petriwske gab es der OSZE zufolge zuletzt am Mittwoch einen Bruch der Waffenruhe.

Zuvor hatte Präsident Wolodymyr Selenski angekündigt, mit dem Abzug von Soldaten und Gerät bei Petriwske zu beginnen. Die Separatisten verkündeten indes ihre Bereitschaft, mit dem Rückzug um etwa einen Kilometer von der Frontlinie sofort beginnen zu können. Nach der Entmilitarisierung bei Stanyzja Luhanska und Solote im Luhansker Gebiet gilt der Rückzug bei Petriwske als letzte Voraussetzung für ein mögliches Treffen von Selenski und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin noch im November.

Bei den Gesprächen zur Lösung des seit 2014 währenden Konflikts sollen die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vermitteln. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow stellte zuletzt noch einmal klar, dass die Voraussetzungen für ein solches Treffen geschaffen sein müssten. UNO-Schätzungen nach wurden bereits rund 13.000 Menschen getötet.