Süditalien schlittert in die Rezession

Mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung von 0,2 Prozent wird Italiens Süden heuer in die Rezession schlittern. Dies geht aus einem heute veröffentlichten Bericht des italienischen Wirtschaftsinstituts Svimez hervor.

Auch im kommenden Jahr ist nur mit einem leichten Plus von 0,2 Prozent im Süden zu rechnen, während Italiens Bruttoinlandprodukt (BIP) auf gesamtstaatlicher Ebene um 0,6 Prozent wachsen sollte. In seinem Bericht beleuchtet das Svimez-Institut die typischen Probleme des italienischen „Mezzogiorno“, darunter massive Auswanderung, Rezession und die rückläufige Geburtenzahl. Jeder dritte Süditaliener sei von Armut gefährdet, geht aus dem Bericht hervor.

Zwei Millionen seit 2000 ausgewandert

Seit 2000 seien zwei Millionen Personen aus Süditalien ausgewandert. Die Hälfte davon ist unter 34 Jahre alt, ein Fünftel davon sind Akademiker. Zugleich hat Süditalien 2018 ein Rekordtief an Geburten verzeichnet. 157.000 Kinder kamen im vergangenen Jahr in Süditalien zur Welt, das sind 6.000 weniger als 2017. Drei Millionen Jobs müssten entstehen, um die Beschäftigungskluft der sechs süditalienischen Regionen zum Rest des Landes zu überbrücken.

Der italienische Premier Giuseppe Conte betonte heute, dass die Entwicklung Süditaliens eine Priorität für sein Kabinett sei. „Wenn der Süden neu startet, startet auch Italien aufs Neue. Diese Regierung ist stark bemüht, den Süden wieder auf Wachstumskurs zu bringen“, sagte der aus dem süditalienischen Apulien stammende Premier. Die Regierung wolle sich vor allem um die Förderung der Beschäftigung von Jugendlichen und Frauen in den süditalienischen Regionen bemühen.