Ostukraine: Österreicher versucht Friedensvermittlung

Nach mehr als fünf Jahren Krieg gibt es nun wieder Hoffnung auf Frieden in der Ostukraine. Dazu zählen der Wiederaufbau einer zerstörten Fußgängerbrücke bei einem Übergang sowie die Truppenentflechtung an zwei Punkten der Frontlinie. Ausgehandelt wurden diese Schritte bei den Friedensgesprächen in der weißrussischen Hauptstadt Minsk unter österreichischer Mithilfe.

Chefvermittler der OSZE zwischen den Konfliktparteien ist seit mehreren Jahren der Österreicher Martin Sajdik. Er hat langjährige diplomatische Erfahrung. So war Sajdik Boschafter in Moskau und Peking sowie mehr als zwei Jahre Ständiger Vertreter Österreichs bei der UNO in New York.

„Der Sinn dieser Truppenentflechtung ist Vertrauensaufbau; denn es geht ja nicht um ein großes Territorium, es geht um vier, viereinhalb Quadratkilometer. Das ist an sich ja nicht wahnsinnig viel. Denn der militärische Aspekt ist relativ gering. Es geht um das Vertrauen; und das muss man herstellen und an dem Vertrauen – dass das gefestigt wird –, an dem muss man arbeiten.“

Sajdik hat immer wieder die Konfliktgebiete auf beiden Seiten der Frontlinie besucht. Dazu zählt die Brücke bei Stanica Luganska, der einzige Übergang für die Bevölkerung von der prorussischen Rebellenhochburg Luhansk auf die ukrainische Seite.

Der Übergang war drei Jahre lang sehr beschwerlich, doch nun wird die Brücke wieder aufgebaut, wie eine Reportage des ORF an Ort und Stelle zeigt. Am Beispiel der Wiederherstellung der Brücke und des damit verbundenen bilateralen Gefangenentauschs habe man erste Schritte zustande gebracht, die eine Fortführung des Prozesses möglich machten, so Sajdik.